Schwangerschaft und Geburt
Schwangerschaft und Geburt sind wohl die intensivsten Erfahrungen im Leben einer Frau. Vor allem bei deiner ersten Schwangerschaft kann es sein, dass du dir viele Gedanken darüber machst, ob du wohl alles richtig machst, wie die Geburt sein wird und ob sich dein Leben mit Baby dann wirklich total verändern wird.
In diesem Blogartikel möchte ich mit dir gerne meine besten Tipps teilen, die mir auf physischer, emotionaler und mentaler Ebene geholfen haben, gut durch die Schwangerschaft und Geburt zu gehen.
Dein Körper verändert sich
Dein Körper verändert sich während der Schwangerschaft, um einerseits dein Baby bestmöglich zu versorgen und ihm Platz zu verschaffen und andererseits, um sich auf die Geburt vorzubereiten. Du wirst feststellen, dass sich alles irgendwie weicher anfühlt. Ich habe das vor allem im Bereich meines Beckens gemerkt und bei einigen Bewegungen und Yogapostionen festgestellt, dass ich plötzlich “dehnbarer” war 😉 Das hat u.a. mit dem Hormon Relaxin zu tun, dass dein Körper während der Schwangerschaft und auch noch während der Stillzeit ausschüttet. Das ist natürlich besonders wichtig für die Geburt. Gleichzeitig musste ich aber besonders darauf achten nicht zu sehr in die Dehnung zu gehen, da meine Gelenke das natürlich nicht gewohnt waren und auch die Stabilität, um diese zu stützen nicht gegeben war. Achte also bei deinen Übungen oder Yogapositionen die du machst darauf, deine neu erworbene “Dehnbarkeit” nicht bis zum Schluss auszunutzen, sondern bleibe bei 70% Intensität, um deine Gelenke zu schützen.
Was mir bei Schmerzen im unteren Rücken geholfen hat
Nach dem ersten Trimester hatte ich immer wieder Schmerzen im unteren Rücken. Mal mehr und mal weniger. Übungen die mir dabei geholfen haben:
- optimale Atmung
- stabiler, gut ausgerichter Stand — aktive Füße, Beckenkippen für Länge im unteren Rücken, Körper in einer Linie
- Becken mobilisieren z.B. mit Beckenkippen im Vierfüßlerstand
- Iliopsoas dehnen
- Wadendehnung
- Bauchmuskelübungen speziell für Schwangere (keine klassischen Bauchübungen!!!)
Was mir bei Schambeinschmerz half
Nach längeren Spaziergängen, oder auch wenn ich viel saß, hatte ich teils ziemliche Schambeinschmerzen. Folgende Übungen haben mir sehr geholfen:
- optimaler Stand, aktive Füße
- Beinrückseite/Hamstrings dehnen
- Wadendehnung
- im Sitzen Rolle zwischen den Oberschenkeln drücken
- Micro twisting quadruped
- Bird Wings in Stuhl an der Wand mit Rolle zwischen den Oberschenkeln
- Schneeengel in Stuhl an der Wand mit Rolle zwischen den Oberschenkeln
Diese Übungen waren für mich sehr stimmig und haben sich auch gut angefühlt. Spüre bei deiner Praxis ganz bewusst in deinen Körper und achte darauf was für dich angenehm ist. Ein/e Physiotherapeut/in kann dir bei Schmerzen auf jeden Fall behilflich sein und dir auch Übungen zeigen. Wenn du Fragen zu den oben genannten Positionen hast, kannst du mir gerne schreiben! Was ich dir auf jeden Fall auch sehr empfehlen kann, sind die Übungen von Spinning Babys. Auf der Website findest du für jede Schwangerschaftswoche eine genaue Beschreibungen von Übungen, die dir durch die Schwangerschaft helfen und deinen Körper auf die Geburt vorbereiten. Auf die Geburt habe ich mich mit Hypnobirthing bei Barbara Winter vorbereitet. Diese Art der Geburtsvorbereitung hat mir dabei geholfen, mein Unterbewusstsein mit positiven und angstfreien Bildern einer Geburt zu versorgen. Die Atemtechniken und Meditationen konnte ich während der Geburt immer wieder anwenden und haben mir sehr geholfen mit den Wehen umzugehen.
So bleibst du trotz Ängste in deiner Mitte: meine Tipps um entspannt zu bleiben
Eine Schwangerschaft, die bevorstehende Geburt und auch die Zeit mit Baby sind wunderbare Erfahrungen und gleichzeitig kommen bei vielen Frauen auch Ängste vor dem Unbekannten auf. Ganz anders als bei unseren Eltern, gibt es Unmengen an Büchern, Blogs, Podcasts, Instagramprofilen und Filmen um bestens für die Geburt und die Zeit mit Baby gewappnet zu sein. Diese Vielzahl und Literatur war für mich während der Schwangerschaft einerseits sehr beruhigend, weil ich auf alle Fragen eine Antwort fand, und andererseits war ich auch total überfordert, weil ich gefühlt 100 Bücher zu lesen hatte, um eine “perfekte” Geburt zu haben und eine “perfekte” Mama zu sein. Das hat in mir einen großen Druck ausgelöst und war so ganz und gar nicht entspannend. Das wurde mir eines Tages bewusst und ich beschloss, das ganze Thema lockerer anzugehen.
♥ Mein erster Tipp: mach dir keinen Druck “perfekt” vorbereitet sein zu wollen. Dass du entspannt bist, ist für dich und dein Baby sehr wichtig. Nimm dir nur die Bücher vor, die dich wirklich ansprechen und nicht alle die du empfohlen bekommst. Glaub’s mir, da wird man nicht fertig 😉 Das Wichtigste für dein Baby ist deine Liebe und nicht das fertig ausgestattete Kinderzimmer. Vertraue darauf, dass du als Mutter genau weißt was das Richtige für dein Baby ist.
♥ Positive Visualisierung: Es ist ganz klar, dass du dir viele Gedanken über die Geburt machst. Viele Frauen haben negative und angstvolle Bilder im Kopf, wenn sie an die Geburt denken. Selten oder fast nie sehen wir Bilder von Geburten, in denen die Frau nicht ein schmerzverzehrtes Gesicht hat und schreit. Das setzt sich im Unterbewusstsein ab und die meisten Frauen assoziieren Geburt mit Angst und Schmerz. Was mir sehr geholfen hat, diese Bilder und negativen Vorstellungen im Kopf in positive und vertrauensvolle Bilder zu switchen, war diese zu visualiseren. Ich nutzte meine Meditation, um mir meine “Wunschgeburt” vorzustellen und diese Vorstellung mit freudvollen Gefühlen zu untermalen. Ich ging richtig in das Gefühl von Freude und Dankbarkeit über diese wundervolle Erfahrung und stellte mir vor, wie ich mein gesundes Kind zur Welt bringe.
♥ Affirmationen: Ich habe mir eine Reihe positiver Zusprüche, speziell für die Geburt, zusammengeschrieben und diese sowohl aufgeschrieben und aufgehängt und auch auf mein Handy gesprochen und jeden morgen am Weg zur Arbeit angehört. z.B. “Meine Geburt wird leicht sein, weil ich entspannt bin.” “Ich vertraue meinem Körper. Er weiß genau was er zu tun hat.” “Meine Muskeln sind vollkommen entspannt und arbeiten perfekt zusammen, um ein gesundes Baby auf die Welt zu bringen”. “Ich nehme jede Situation genau so an, wie sie kommt”.
♥ Yoga: Yoga war für mich eine wundervolle Möglichkeit meinen Körper während der Schwangerschaft zu stärken und zu mobilisieren. Durch die speziellen Übungen von prenatal Yoga kann die Praxis genau auf deine Bedürfnisse abgestimmt werden und unterstützt dich bei Schwangerschaftsbeschwerden, wie Rückenschmerzen, Übelkeit, Schambeinschmerz, Müdigkeit etc.
♥ Meditation: Zur mentalen Vorbereitung auf die Geburt und die erste Zeit mit Baby, kann ich dir Meditation sehr ans Herz legen. Ich habe Meditation genutzt, um Ängste loszulassen und wieder mehr ins Vertrauen in mich und meinen Körper zu kommen. Hier kannst du auf viele geführte Meditationen im Internet zurückgreifen. Bei Laura Malina Seiler’s Higher Self App findest du auch viele Meditationen die du nutzen kannst.
♥ Bewegung in der Natur: ein Spaziergang in der Natur ist für mich einfach die beste Möglichkeit, um Verbindung mit meinem Herzen aufzunehmen. Die frische Luft und die Zeit für mich alleine, helfen mir sehr wenn ich zu sehr im Kopf bin und mir viele Sorgen mache. Ich stelle mir dann bei jedem Atemzug vor, wie der Sauerstoff meinen Körper und meinen Kopf “freiwäscht” und wieder mit neuer, frischer Energie versorgt. Die Natur gibt so viel Kraft.
Ich habe dir meine absoluten Lieblingspodcasts- und Bücher zusammengefasst:
Bücher:
- Die selbstbestimmte Geburt: Handbuch für werdende Eltern mit Erfahrungsberichten (Ina May Gaskin)
- Der achtsame Weg durch Schwangerschaft und Geburt ()
- Die Hebammensprechstunde (Ingeborg Stadelmann)
- Artgerecht: das andere Baby-Buch (Nicola Schmidt)
- Das Buch, von dem du dir wünscht, deine Eltern hätten es gelesen: und deine Kinder werden froh sein, wenn du es gelesen hast (Philippa Perry)
Podcasts:
- happy, holy & confident | Laura Malina Seiler
- FamilieVerstehen: Das ABC der Gewaltfreien Kommunikation | Kathy Weber
Die Geburt ist ein Wunder. Vertraue vollkommen auf dich und deinen Körper — er weiß genau was er macht und dass er dein Baby gesund auf die Welt bringen wird.